Im Blut gibt es drei Arten von Zellen
- Die roten Blutzellen (oder auch Blutkörperchen) (Erythrozyten): diese sind für den Sauerstofftransport verantwortlich.
- Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten): diese sind für die Körperabwehr und Immunabwehr verantwortlich.
- Die Blutplättchen (Thrombozyten): diese sind für die Blutgerinnung verantwortlich und in weiterer Folge auch für die Wiederherstellung (Heilung) des verletzten Gewebes.
Wir schenken hier unsere Aufmerksamkeit in Blutplättchen. Sie sind viel kleiner als die roten und die weißen Blutkörperchen. Ihre übliche Konzentration liegt bei 150-300.000 pro Mikroliter Blut. Ihre Aufgabe kann kurz gefasst wie folgt beschrieben werden: wenn es zu einer Verletzung kommt, dann formen die Blutplättchen einen Knäuel, der gemeinsam mit den im Blut vorhandenen Gerinnungsfaktoren das verletzte Gefäß abdichten kann. Wenn nun einmal die Blutung gestoppt ist, dann platzen die Hüllen der Blutplättchen und ihr Inhalt wird freigesetzt: dabei handelt es sich dabei um hunderte verschiedene Wachstumsfaktoren. Diese sehr wertvollen und sehr nützlichen Eiweißkörper haben die Fähigkeit, zerstörtes Gewebe wiederherzustellen und den Heilungsprozess in Gang zu setzen.
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Warum und wozu wird PRP hegestellt?
1970 wurde erstmals beschrieben, dass man relativ einfach Blutplättchen konzentrieren und dieses Konzentrat zu Heilungszwecken medizinisch einsetzen kann. Wie bei einer üblichen Blutabnahme werden je nach Bedarf 10-40 ml Bllut abgenommen, in eine Eprouvette abgefüllt die eine gerinnungshemmende Substanz (Cacl) enthält und zentrifugiert. Nachdem die verschiedenen Bestandteile des Blutes (Zellen, Plasma) ein unterschiedliches spezifisches Gewicht haben, entstehen im Röhrchen verschiedene Phasen. Zu unterst liegen die roten Blutkörperchen, sie bilden ja auch den Löwenanteil der Zellmasse. Dann kommt eine dünne Schicht mit den weißen Blutkörperchen (engl.: buffy coat), die ist mit freien Auge kaum erkennbar, und darüber sieht man die gelbliche flüssige Phase mit dem Blutplasma. Zu unterst in dieser Phase liegen die konzentrierten Blutplättchen, die jedoch mit dem freien Auge nicht erkennbar sind. Wenn man nun von dieser untersten Phase Plasma entnimmt, erhält man das plättchenreiche Plasma (PRP), also eine Flüssigkeit, in welcher die Konzentration der Blutplättchen im Vergleich zum Blut deutlich erhöht ist. Im oberen Bereich der zentrifugierten Eprouvette schwimmen dann viel weniger Blutplättchen, daher nennt man diese Phase auf PPP, Abkürzung für platelet poor plasma, wobei diese Terminologie im deutschem Sprachgebrauch nicht eingesetzt wird.
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Als Richtlinie gilt: ein Fünftel des Volumens vom abgenommenen Blut kann als PRP verwendet werden. Benötigt man also 10 ml PRP, dann müssen 50 ml Blut abgenommen werden. Hier ist auch gleich die Grenze der PRP Therapie vorgegeben: man kann einem Menschen mit durchschnittlicher Körpergröße und Gewicht in etwa 150 ml Blut abnehmen ohne dass dies zu einer Kreislaufschwäche oder Unwohlsein führt. Somit ist die Gewinnung von 30 bis maximal 40 ml PRP pro Behandlung möglich.
Für die meisten Behandlungen reichen viel geringere Mengen (im Schnitt 20-40 ml) , sodass die allermeisten bekannten Behandlungen problemlos möglich sind.
Herstellung von PRP / Industrie / Qualitätskontrolle
Wie eingangs erwähnt, erfolgte die Herstellung von PRP mittels Blutabnahme und Zentrifugation des Blutes. Um den behandelnden ÄrztInnen den Herstellungsprozess zu erleichtern, hat die Industrie Kits hergestellt (käufliche Sets welche die nötigen Bestandteile zur PRP Herstellung enthalten, ausgenommen die Zentrifuge), Es gibt in etwa 50 solcher Kits auf den Markt. Dazu muss natürlich auch eine Zentrifuge erworben werden, diese wird mit einer fixen Einstellung geliefert, d. h. dass die Geschwindigkeit und die Dauer der Zentrifugation vorbestimmt ist und auch nicht geändert werden kann/soll. In den Kits befinden sich Nadeln, Spritzen und Filtersysteme, die das abgenommene Blut nach der Zentrifugation durch Umschichten der Bestandteile so verarbeiten, dass die/der Ärztin/Arzt das einsatzbereite PRP in der Spritze erhält. Dieser Prozess ist normiert.
Es hat sich aber herausgestellt, dass aufgrund der individuellen zellulären und physikalischen Eigenschaften des Blutes nicht immer PRP entsteht. Mit anderen Worten: wenn man immer das gleiche tut, bzw. wenn man das Blut immer auf dieselbe Weise zentrifugiert, dann erhält man eben nicht immer PRP, manchmal ist die Konzentration der Thrombozyten im Plasma nur etwa gleich oder sogar geringer als im normalen Blut. In den jüngsten Publikationen zeigte sich, dass man PRP nur in etwa 65-70 % der Fälle erzielt, in 10-15 % der Fälle ist die Konzentration in etwa mit dem Blut gleichzusetzen und in weiteren 10-15 % ist die Konzentration deutlich geringer als im Blut. Damit soll klar gemacht werden, dass man das Ergebnis der PRP-Herstellung unbedingt kontrollieren muss, bevor man es den Patienten verabreicht, weil offenbar nur bei etwa zwei Drittel der routinemäßigen Herstellung PRP entsteht. So eine Kontrolle ist gar nicht aufwendig: es gibt kleine Laborgeräte mit welchen man innerhalb von 2 Minuten die Konzentration der Blutplättchen in der Plasmaprobe messen kann. Ist nun die Konzentration befriedigend, fährt man mit der Behandlung fort, sind zu wenige Blutplättchen im Plasma gemessen worden, kann durch neuerliches Zentrifugieren die Konzentration erhöht werden. Für den Patienten/Konsumenten ist es wichtig das zu verstehen und zu wissen: Eigentlich sollte man nur dann einer PRP Behandlung zustimmen, wenn die PRP Konzentration von der behandelnden Person kontrolliert wird.
Einsazmöglichkeiten von PRP
Untenstehend eine Übersicht über die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten von PRP.
Sportmedizin
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PRP wird häufig zur Behandlung von Muskel- und Sehnenverletzungen, einschließlich Tennisellenbogen und Achillessehnenentzündung. Zumeist werden drei Behandlungen im Abstand von ein bis zwei Wochen durchgeführt.
Orthopädie
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PRP wird zur Beschleunigung der Heilung nach Operationen oder zur Verbesserung der Gelenkfunktion bei Arthrose eingesetzt, Linderung von Schmerzen und zur Förderung der Regeneration des Knorpelgewebes in Gelenken eingesetzt. Zumeist werden drei Behandlungen im Abstand von ein bis zwei Wochen durchgeführt.
Dermatologie und ästhetische Medizin
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Hautverjüngung (Vampire Lift)
Die wohl bekannteste Behandlung mit PRP ist das Vampire Lift. Die meisten Kolleginnen und Kollegen injizieren mit einer dünnen Nadel mit der Hand das PRP in die mittlere Hautschicht (Dermis). Es hat sich aber gezeigt, dass die besten Ergebnisse durch das zweischichtige Einbringen erzielt werden: zunächst in die tiefe Schicht knapp unter der Dermis bzw. in die untere Dermisschicht, sowie eine 2. Injektion in die obere bzw. mittlere Dersmisschicht. Das ist zwar deutlich aufwendiger, die Ergebnisse sind aber überzeugender. Wir empfehlen für eine dauerhafte Verbesserung bzw. Verjüngung des Gesichtes drei Behandlungen in Abstand von drei Wochen (initial Behandlung – boost Therapie) und in weiterer Folge alle 2-4 Monate ergänzende Behandlungen.
Narbenbehandlung Aknenarben
PRP zeigte gute Erfolge bei der Behandlung von Aknenarben und sonstigen oberflächlichen Unebenheiten/Verletzungen/Schädigungen der Haut im Gesicht.
Auch sind initial 3 Behandlungen empfehlenswert.
Sonnengeschädigte Haut
PRP zeigte gute Erfolge bei der Behandlung von sonnengeschädigter Haut, je nach Ausgangslage werden 3-5 Behandlungen empfohlen
Hautunreinheiten / couperose, etc.
PRP kann auch bei diesen Indikationen eingesetzt werden.
Verminderung von Klumpenbildung, Verbesserung der Einheilrate beim Lipofilling/Eigenfett Transplantation
Die Einheilrate vom transplantierten Fett ist bekanntlich sehr variabel. Durch Zugabe von PRP in einem Volumenverhältnis von 5:1 kann die Einheilrate um bis zu 25 % angehoben werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass durch die Zugabe von PRP das eingebrachte Fett weicher wird und die Klumpenbildung nahezu ausbleibt. Das ist insbesondere bei Behandlungen von Eigenfett im Gesicht (Augenringe, Nasolabialfalte, Lippen, Hohlwangen, etc.) von entscheidender Bedeutung, weil die unbeliebten Verhärtungen damit nahezu wegfallen und man das eingebrachte Fett bis zu einigen Tagen nach der Behandlung nachmodellieren kann.
Haarwachstum Frauen
PRP wird seit Jahren erfolgreich zur Stimulation von Haarwachstum eingesetzt. Insbesondere bei Frauen nach der Menopause oder stressbedingtem Haarausfall ist PRP eine sehr gute Behandlungsmethode. Die Anzahl der notwendigen Behandlungen variiert natürlich, man muss grundsätzlich von mehreren Behandlungen ausgehen bis der Erfolg sich zeigt. Manchmal ist auch eine dauerhafte Behandlung nötig, so in etwa einmal jeden Monat oder je einmal alle zwei Monate.
Sollte die PRP Behandlung nicht erfolgreich sein, kann man auf die Behandlung mit Nanofett umsteigen, hier ist die Erfolgsrate deutlich höher wenn auch der Aufwand ein viel größerer ist.
Haarwachstum Männer
Bei der Behandlung der androgenen Alopezie ist PRP nicht immer erfolgreich, ein Versuch ist es aber allemal wert. Wir empfehlen fünf Behandlungen alle 3-4 Wochen, wenn sich dann kein Erfolg eingestellt hat, ist eine weitere Therapie nicht mehr zweckmäßig. Wenn jedoch die PRP Behandlung anspricht, dann muss eine kontinuierliche Behandlung erwogen werden um den Effekt aufrechtzuerhalten.
Sollte die PR P Behandlung nicht erfolgreich sein, kann man auf die Behandlung mit Nanofett umsteigen, hier ist die Erfolgsrate deutlich höher wenn auch der Aufwand ein viel größerer ist.
Allgemeinchirurgie/Diabetes
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Chronische Wunden, schlecht heilende Wunden und diabetische ulcera werden erfolgreich mit PRP zu Heilung gebracht. Hier verwendet man aber eher das PRF, das plätchenreiches Fibrin, hier wird das PRP zur Gerinnung gebracht um eine Art Gel/Creme zu erzielen dass man auf die Wunde aufbringen kann und das dann auch leichter dort verbleibt.
Zahnmedizin
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PRP wird bei zahnärztlichen Eingriffen wie Implantationen, Wurzelkanalbehandlungen und Kieferknochenrekonstruktionen eingesetzt. Es kann die Heilung fördern, die Infektionsgefahr verringern und die Bildung von neuem Knochengewebe unterstützen. PRP wird auch zur Förderung der Geweberegeneration bei Parodontitis eingesetzt.
Ophthalmologie
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PRP wird bei einigen Augenerkrankungen wie trockenen Augen, Hornhautgeschwüren und Bindehautentzündungen eingesetzt. Es kann die Heilung unterstützen, die Entzündung reduzieren und das Gewebewachstum fördern.
Gynäkologie
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PRP wird zur Behandlung von vaginaler Atrophie, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Harninkontinenz bei Frauen eingesetzt. Es kann die Regeneration des vaginalen Gewebes stimulieren und die vaginale Straffheit verbessern und die vaginale Trockenheit reduzieren; als potentere Alternative kann ->Nanofett eingesetzt werden.
Zusammenfassung
Die Einsatzmöglichkeiten von PRP sind tatsächlich mannigfaltig. Sie decken sich zu einem Großteil mit dem Behandlungsmöglichkeiten von Nanofett, wobei Nanofett deutlich effektiver ist jedoch auch mit einem weit größeren Aufwand verbunden ist.
Ihr Beratungstermin
Sie möchten sich zum Thema PRP informieren ? Wir beraten Sie gerne umfassend und persönlich. Wir stellen das PRP nicht mit herkömmlichen Kits her sondern haben ein eigenes Protokoll erstellt, dass sehr hohe Konzentrationen gewährleistet (3-5x fach). Zudem messen wir immer die Anzahl der Blutplättchen bevor wir sie verwenden, und sollte die Konzentration ausnahmsweise nicht passen, zentrifugieren wir nochmals. Bei uns können sie also sicher sein, dass das PRP wirklich „plättchenreich“ ist. Klicken Sie einfach auf den unterstehenden Button und vereinbaren Sie Ihr Beratungsgespräch zu jeder Tages- und Nachtzeit, wann immer es ihnen gefällt. Wenn Sie Computer nicht mögen, oder wenn für Sie in absehbarer Zeit kein Termin möglich ist, können Sie uns auch gerne anrufen: Montag bis Freitag von 9:00 bis 19:00 Uhr, 01/5870000 ich freue mich auf das Gespräch